Das Ordenszeichen ist ein rot-emailliertes, golden gefasstes schlankes Kreuz aus einer Kupfer- Messinglegierung. Die Gestaltung entspricht einem modernen Tatzenkreuz des Leopoldtyps. In seiner Mitte ist der Bundesadler auf einem runden Schild aufgesetzt, Der je nach Stufe in der Größe variiert. Entworfen hat diesen Adler mit geöffnetem Gefieder in Sechseckform der Münchner Künstler Sigmund von Weech im Jahre 1920. Diese Adlerform ist heute auch auf dem großen und kleinen Bundessiegel zu sehen (siehe Teil 2: Die Deutschen Staatssymbole). Die Verdienstmedaille ist rund. Sie trägt auf der Vorderseite erhaben das Ordenszeichen, das von einem Lorbeerkranz umgeben ist. Die Rückseite zeigt die fünfzeilige Inschrift: "Für Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland", sie ist ebenfalls mit einem Lorbeerkranz umgeben.
Die Ordenszeichen haben folgendes Aussehen und folgende Durchmesser nach den Mustertafeln von 1952:
Verdienstmedaille:
38 mm
Verdienstmedaillen
Rückseite
Verdienstkreuz am Bande für
Arbeitsjubilare,
Verdienstkreuz
am Bande und
erster
Klasse für Herren: 55 mm
Verdienstkreuz
am Bande und
erster Klasse für Damen: 47 mm
Großes
Verdienstkreuz: 60 mm
Großes
Verdienstkreuz für Damen: 60 mm
Großkreuz in besonderer Ausführung Kleinod 70
mm
Großkreuze:
70 mm
Großkreuze
für Damen: 60 mm
Die
Ordenssterne haben folgende Formen und Durchmesser:
Großes
Verdienstkreuz mit Stern erste Form: vier Strahlen: 75
mm
Großes
Verdienstkreuz mit Stern zweite Form: vier Strahlen: 80
mm
Großes
Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband: vier Strahlen,
gewölbt: 85 mm
Großkreuz:
sechs Strahlen: 80 mm
Sonderstufe
für Herren: acht Strahlen: 90 mm
Sonderstufe
für Damen: acht Strahlen: 80 mm
Als Großkreuze für Damen, kommen normale Große
Verdienstkreuze zur Verwendung. Die Sternauflagen sind bis
auf die Sonderstufe 45mm im Durchmesser groß. Die
Sternauflage des Sterns der Sonderstufe ist 55mm im
Durchmesser groß. Bei der Damenausführung 45mm. Die
Ordenssterne des Verdienstordens sind alle aus 800er
beziehungsweise aus 925er Silber hergestellt. Alle
Sterne sind auf der Rückseite, entweder auf der Nadel in
früheren Jahren oder auf dem Sternkörper punziert.
Von der Firma Steinhauer & Lück gibt es folgende
Punzierungen:
In
früheren Jahren:
St.
& L 800 (erste
Form),
St. & L. 800 (zweite
Form)
In heutiger Zeit:
800,
925 (seit
ca.1997)
Von der
Firma Schuler & Kun wurde folgende Punze verwandt:
SK
935
Punze der Firma Steinhauer & Lück (zweite Form) im
Detail.
Unpunzierte
Sterne sind bekannt. Sie sind ebenfalls aus Silber, nur
wurde hier die Punzierung nicht durchgeführt oder
vergessen. Dies gilt nur für die Firma Steinhauer &
Lück. Bei der Firma Schuler & Kun sind nachweislich
Sterne aus Buntmetall vergoldet hergestellt worden. Es
existieren Sterne aus einer Fertigungsserie aus den
achtziger Jahren der Firma Steinhauer & Lück, mit und
ohne Punze. In früheren Jahren hatten die Sterne eine
relativ breite Nadel die durch eine wesentlich Schmalere
ersetzt wurde. Dies geschah aus Kosten- und
Handhabungsgründen. Als die breite Nadel benutzt wurde,
befand sich die Punzierung immer auf Dieser.
Das
Großkreuz in besonderer Ausführung gleicht in Größe und
Form dem "normalen" Großkreuz. Die besondere Ausführung
besteht in der Verbreiterung des Mittelschildes des
Ordenskreuzes durch einen schmalen goldenen Lorbeerkranz.
Das Verdienstkreuz erster Klasse gibt es in gewölbter und
in gerader Form. Dieses war eine Variante der Hersteller.
Heutzutage werden sie allerdings nur in gewölbter Form
hergestellt. Das Große Verdienstkreuz und das Großkreuz
haben an ihren Aufhängungen eine Agraffe. Diese hat sich
bei dem Großen Verdienstkreuz nicht verändert. Bei dem
Großkreuz sind aus den anfänglich fünf Vertiefungen vier
größere geworden. Wann und warum dies geschah ist leider
nicht bekannt. Ich vermute, dass im Laufe des
Fertigungsprozesses der Prägestempel beschädigt wurde, oder
abgenutzt war, so dass man einen Neuen anfertigte mit den
eben beschriebenen vier Feldern. Die Bandringe sind bis auf
die Großkreuze offen. Bei den Großkreuzen sind sie verlötet
und anschließend veredelt.
Rechts das Großkreuzkleinod mit fünf Vertiefungen in
der Agraffe.
Das Große Verdienstkreuz mit Stern und
Schulterband.
Das Große Verdienstkreuz mit Stern der ersten
Form.
Zu den Ordensbändern:
Die
Ordensbänder des Verdienstordens sind rot mit
gold-schwarz-goldenem Saum. Die Ordensbänder haben folgende
Breiten:
Verdienstmedaille:
30 mm
Verdienstkreuz am Bande:
30 mm
Verdienstkreuz am Bande für Damen:
25 mm
Großes Verdienstkreuz:
44 mm
Großes Verdienstkreuz für Damen:
40 mm
Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband:
100 mm
Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband für Damen:
60 mm
Großkreuz:
100 mm
Großkreuz für Damen:
60 mm
Sonderstufe:
100 mm
Sonderstufe für Damen:
60 mm
Die
Bänder des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und
Schulterband und der Großkreuze werden auch als
Schärpen bezeichnet. In früheren Jahren waren die Schärpen
der Sonderstufe und des Großkreuzes in der Ausführung
gleich. Die Schärpen waren mit dem Zeichen des Bundesadlers
durchwebt/ durchwirkt. Jetzt ist die Schärpe zur
Sonderstufe mit dem Bundesadler handgestickt, die Schärpe
des Großkreuzes maschinengestickt.
Schärpe zur Sonderstufe des Großkreuzes für Herren mit
handgestickten Adlern. Die Agraffe hat vier
Vertiefungen.
Sonderstufe des Großkreuzes hier als Set für Herren.
Deutlich sind die handgestickten Adler zu erkennen.
Schärpe des Großkreuzes für Herren mit maschinen
gestickten Adlern.
Schärpe zur Sonderstufe des Großkreuzes für Damen mit
handgestickten Adlern.
Schärpe zum Großkreuz für Damen mit maschinen
gestickten Adlern.
Die
Umstellung von eingewebten Adlern zu hand- und maschinen
gestickten Adlern, geht Auf Grund der Pensionierung des
damaligen Bandwebers zurück. Dieser war der Einzige der die
Technik des Einwebens beherrschte. Man bot der
Ordenskanzlei eine handgestickte und eine
maschinengestickte Variante für die Großkreuzbänder an. Man
entschied sich für die jetzige Version. Sonderstufe
handgestickt und Großkreuz maschinengestickt. Das
Schulterband des Großkreuzes in besonderer Ausführung für
Bundeskanzler Dr. Kohl entspricht dem des "normalen"
Großkreuzes, nur ist es mit einem roten, 100mm breiten Band
unterlegt. Diese Unterlegung des Bandes, war eine
Sonderanfertigung für Dr. Kohl als Abschiedsgeschenk. Die
Bundesadler sind ebenfalls maschinengestickt. Das
Schulterband von Dr. Konrad Adenauer ist identisch mit dem
der anderen Großkreuzbänder aus der Zeit. Es ist nicht rot
unterlegt.
Schärpe des Großkreuzes in besonderer Ausführung mit
rot unterlegter Bandrückseite.
Die
Bänder werden mit der Auszeichnung komplett fertig genäht
verliehen, dass heißt das es keine Bandabschnitte, wie in
anderen Ländern üblich, gibt. Die Ordensbänder haben im
Laufe der fünfzig Jahre auch geringfügige Änderungen in der
Herstellungsart erfahren. Sie waren in früheren Jahren im
Bereich der Nadel an den Enden vernäht. In heutiger Zeit
sind die Enden verklebt. Bis 1956 wurden die Bänder für das
Große Verdienstkreuz und die höheren Stufen ohne Abnäher im
Bereich der Schulter und ohne Bündchen im Bereich der
Aufhängung gefertigt. Dies machte Probleme bei der Tragung.
Seit 1956 sind alle Schärpen am oberen Ende abgenäht, und
die Halsbänder sind in der Mitte gefaltet vernäht. Der
goldene Streifen im Saum des Ordensbandes war in früheren
Jahren mit einem Metallfaden verwebt, heute benutzt man
einen synthetischen Faden. Man kann dies deutlich an der
Oxidation des Metallfadens erkennen. Neuere Bänder sind
stark glänzend und werden im Laufe der Zeit nicht
nachdunkeln. Das gilt auch für die Bänder der Miniaturen:
Ordensschnalle, Bandschnalle, Bandschleife und Bandstege,
sie sind in früheren Jahren alle vernäht worden. Zum Teil
mehrfach im Bereich der Sternauflagen. Auch die Art des
Webens der Ordensbänder, hat sich im Laufe der Zeit
verändert. In früheren Jahren war das Band fester und vom
Glanz her seidiger. In heutiger Zeit ist es ziemlich weich
und zu locker gewebt. Das Große Verdienstkreuz wurde bis
zum 05.11.1953 an Damen mit dem Halsband der Herren
verliehen. Um die Trageweise des Großen Verdienstkreuzes
für Damen der im Ausland üblichen Form anzupassen, wird
seit dem 06.11.1953 das Große Verdienstkreuz für Damen an
einer Bandschleife angesteckt, und seit diesem Datum
überreicht. Damen die bis zum 05.11.1953 mit dem Großen
Verdienstkreuz ausgezeichnet wurden, ist von der
Ordenskanzlei ein neues Ordenszeichen zugeschickt worden.
Näheres wir an hand von Bildern gezeigt.
Sonderstufe des Großkreuzes für Herren. Das
Schulterband ist eine frühe Fertigung mit eingewebten
Adlern.
Großkreuz in besonderer Ausführung. So verliehen an
Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Das Schulterband hat
maschinen gestickte Bundesadler und ist rot unterlegt.
Grosskreuz für Herren. Das Schulterband ist ebenfalls
eine frühe Fertigung mit eingewebten Bundesadlern.
Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband für
Herren der zweiten Form.
Großes Verdienstkreuz für Herren mit dem Stern der
zweiten Version.
Großes Verdienstkreuz für Damen.
Großes Verdienstkreuz für Herren.
Verdienstkreuz erster Klasse für Herren.
Verdienstkreuz am Bande für Herren.
Die Verdienstmedaille des
Verdienstordens.
Die einzelnen Stufen des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland. Links oben, Schärpe für die
Sonderstufe und das Großkreuz. Darunter die Bruststerne der
Sonderstufe, Großkreuz und Großen Verdienstkreuz mit Stern
und Schulterband. Rechts oben, Großes Verdienstkreuz für
Damen. Darunter Stern zum Großen Verdienstkreuz, sowie die
Verdienstkreuze erster Klasse und am Bande. Ganz rechts die
Verdienstmedaille.
Altes Werbeblatt der Firma Steinhauer und Lück in
Lüdenscheid. Sehr frühe Darstellung, da der Stern zum
Großen Verdienstkreuz mit Stern und zum Großen
Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband ein und der selbe
war.
Großes Verdienstkreuz mit Stern der ersten Form, von der
Firma Schuler & Kun.
Amtliche Bekanntgabe 1951.
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