Größen:
Bei den Stufen Medaille bis zum Großen Verdienstkreuz: ca. DIN A4.
Bei den Stufen Großes Verdienstkreuz mit Stern bis zur Sonderstufe: ca. DIN A3.
Ausführungen:
Der Kopfzeilentext für Inländer zu Beginn der Verleihungszeit bis 1953:
IN ANERKENNUNG
DER UM DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND ERWORBENEN
BESONDEREN VERDIENSTE
VERLEIHE ICH
Der
Kopfzeilentext für Inländer ab 1953 bis 1977:
IN ANERKENNUNG DER UM STAAT UND VOLK ERWORBENEN
BESONDEREN VERDIENSTE
VERLEIHE ICH
Der
Kopfzeilentext für Inländer ab 1977 bis heute:
IN ANERKENNUNG DER UM VOLK UND STAAT ERWORBENEN
BESONDEREN VERDIENSTE
VERLEIHE ICH
Der
Kopfzeilentext für Ausländer:
IN ANERKENNUNG
DER UM DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND ERWORBENEN
BESONDEREN VERDIENSTE
VERLEIHE ICH
Der
Kopfzeilentext für Arbeitsjubilare 1952 bis 1965 wie
Verdienstkreuz am Bande, von 1965 bis 1966:
IN ANERKENNUNG
50 JÄHRIGER TREUER DIENSTE
BEIM GLEICHEN ARBEITGEBER
VERLEIHE ICH
Der
Kopfzeilentext für das Großkreuz in besonderer Ausführung:
IN ANERKENNUNG
DER UM DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND ERWORBENEN
AUSSERORDENTLICHEN VERDIENSTE
VERLEIHE ICH
Zu
Beginn der Verleihungszeit war der Kopfzeilentext für
Inländern und Ausländern gleich (Von 1951 bis 1953). 1953
kam dann ein eigener Text für Inländer zur Verwendung. Der
Anlass für diese Umstellung war, Persönlichkeiten
auszuzeichnen, die sich vor der Zeit der Gründung der
Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht hatten und
nicht ausgezeichnet werden konnten. Beispielsweise Personen
aus der Zeit der Weimarer Republik, die infolge Alters oder
gesundheitlicher Schäden nicht mehr am Wiederaufbau der
Bundesrepublik mitarbeiten konnten. Sie hatten demnach sich
nicht um die Bundesrepublik als Solche verdient gemacht,
sonder um den Staat und das Volk der damaligen Zeit. Von
1953 bis 1977 waren bei Inländern die Wörter VOLK und STAAT
vertauscht, so dass der Staat vor dem Volke stand, da in
unserem Land das Volk der Staat ist und auch von Ihm alle
staatliche Gewalt ausgeht, steht das Volk auch in der
Urkunde an erster Stelle. Bei der Urkunde zum Großkreuz in
besonderer Ausführung kommt zu dem Text, DAS GROßKREUZ DES
VERDIENSTORDENS DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, die Worte
IN BESONDERER AUSFÜHRUNG hinzu. Bei der Ordensstufe
Verdienstkreuz erster Klasse wurde in früheren Jahren nur
DAS VERDIENSTKREUZ geschrieben später wurde die Stufe
"erster Klasse" ausgeschrieben, und heutzutage wird die
Kurzform "1.Klasse" verwendet. Auffällig ist, dass für Dr.
Adenauer und Dr. Kohl der Kopfzeilentext für Ausländer
genommen wurde. Obwohl seit 1953 für Inländer eine eigene
Urkunde verwendet wurde. Demnach haben sich beide Politiker
außerordentlich um die Bundesrepublik Deutschland verdient
gemacht, und nicht um das Volk und den Staat. Herr Dr.
Adenauer hat die junge Bundesrepublik Außen- und
Innenpolitisch wieder in die Völkergemeinschaft erfolgreich
eingeführt. Herr Dr. Kohl hat die Vereinigung beider
Deutscher Staaten erreicht. Alle Urkunden tragen die
Unterschrift des Bundespräsidenten und sind je nach Stufe
mit dem großen oder kleinen Bundessiegel versehen. Bei den
Stufen Medaille bis Großes Verdienstkreuz wird das kleine
und bei den Stufen Großes Verdienstkreuz mit Stern bis zur
Sonderstufe das große Bundessiegel verwendet. Das große
Bundessiegel hat einen Durchmesser von 85mm. Das kleine
Bundessiegel von 45mm. Entworfen hat das Bundessiegel der
schon erwähnte Künstler Siegmund von Weech. Das große
Bundessiegel ist auch sehr häufig auf Ernennung- und
Jubilarurkunden von Reichsbeamten in der Weimarer Republik
zu sehen. Es wurde von der Bundesregierung unverändert
übernommen. An der Stelle, wo der Bundespräsident seine
Unterschrift versieht, steht im Normalfall der
BUNDESPRÄSIDENT. Ist der Präsident verhindert oder
erkrankt, ist automatisch der Präsident des Bundesrates
Staatsoberhaupt. In diesem Fall steht in der Urkunde im
Unterschriftenteil: FÜR DEN BUNDESPRÄSIDENTEN DER PRÄSIDENT
DES BUNDESRATES. Diese Urkunden sind sehr selten da diese
Situation nicht häufig eintritt. Die Urkunden sind in der
Regel mit einem Umschlag versehen, der auf der Vorderseite
den Bundesadler zeigt. Umschlag und Urkunde sind mit einer
schwarz rot goldenen Kordel verbunden. Es gibt auch
Aushändigungsmappen aus farbigem Material. Medaille bis
Großkreuz blau, Sonderstufe rot. Diese Aushändigungsmappen
werden meist bei besonderen Anlässen oder wenn der
Bundespräsident die Ordensverleihung persönlich vollzieht
verwendet. Sie werden auch bei der Ernennung oder
Entlassung von Bundesministern oder Bundeskanzlern benutzt.
Sowie bei Vertragsunterzeichnungen mit anderen Ländern. Die
Herstellung der roten Aushändigungsmappen ist sehr
aufwendig. Der farbige Bezug besteht aus rot gefärbtem
Ziegenleder, das eigens für diesen Zweck ausgesucht und
extra bestellt wird. Für das Einprägen des Bundesadlers
wird von dem Bundespräsidialamt der Prägestock zur
Verfügung gestellt und muss nach der Produktion wieder
zurückgegeben werden. Das rotgefärbte Ziegenleder wird um
die Handpappe gespannt, der Bundesadler wird mit einer
Goldfolie auf der Außenseite aufgeprägt, anschließend wird
die Kordel eingeklebt, zum Schluss werden die innen Flächen
mit geripptem Büttenpapier versehen. Näheres wird an Hand
von Bildmaterial gezeigt:
Verleihungsurkunde für Arbeitsjubilare bis 1965 an
Herrn Wagner aus dem Jahr 1957. Originalunterschrift des
Bundespräsidenten Heuss.
Verleihungsurkunde für Arbeitsjubilare ab 1965 an Herrn
Schmitz aus dem Jahr 1966. Gestempelte Unterschrift des
Bundespräsidenten Lübke.
Verleihungsurkunde an Herrn Fischer aus dem Jahr 1961.
Originalunterschrift des Bundespräsidenten Lübke.
Verleihungsurkunde an Herrn Schultze aus dem Jahr 1966.
Originalunterschrift der Präsidenten des Bundesrates, da
der Bundespräsident durch Ihn vertreten wird. Diese
Urkunden sind nicht häufig, da meist mit der Verleihung und
Ausstellung der Urkunde gewartet wird, bis der
Bundespräsident die Dienstgeschäfte wieder aufgenommen hat.
Ist eine Urkunde mal aus irgend einem Grund abhanden
gekommen, kann man sich beim Bundespräsidialamt eine
Zweitausfertigung beschaffen. Hier für Herrn Albers aus dem
Jahr 2005.
Weiter zum Kapitel
1.6