Fabrikationsfolge eines Bundesverdienstkreuzes am Bande für Herren. Hier die original Fertigungsstufen der Firma Steinhauer & Lück in Lüdenscheid aus der Fertigungsserie Januar 1999.
Aus
einer Kupferblechplatte (92% Kupfer, 8% Messing), werden
mechanisch die Kreuze ausgestanzt.
Ausgestanzter Rohling.
Erster Prägeschritt
Zweiter
Prägeschritt und Entgradung.
Emaillefarbe
wird mit einem Pinsel auf die Kreuzarme aufgetragen und bei
870°c im Ofen eingebrannt.
Die
Öse am oberen Kreuzarm wird
angelötet.
Im
Tauchverfahren werden die Kreuze
galvanisiert.
Die Platte mit dem Bundesadler im Detail.
Die
Platte mit dem Bundesadler wird im Zentrum aufgeklebt und
die Kreuze werden mit einem Schutzlack
bestrichen.
Die
Auszeichnung wird mit der Bandschluppe und dem Etui
vervollständigt.
Herstellungsvarianten des Verdienstordens am Bande
Zu
Beginn der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, also Ende
1951 Anfang 1952, waren die Ordenszeichen in einer sehr
hohen Qualität gefertigt worden. Die Rückseite der
Verdienstkreuze am Bande war in der ersten Zeit glatt,
später fein gekörnt und die Kanten poliert. Die Körnung der
Rückseite wurde im Laufe der Jahre grober und die Kanten
sind Naturbelassen. Die Emaille (pulverisiertes Glas mit
destilliertem Wasser vermengt) wurde in mehreren Schichten
aufgetragen, geschliffen und poliert. Die Emailleoberfläche
und die Kreuzarmkante bildeten eine Ebene. Die Sterne und
Verdienstkreuze waren in früheren Jahren feuervergoldet,
heute werden sie galvanisiert. Diese Umstellung der
Veredelung hat zum einen aus gesundheitlichen Gründen
stattgefunden und zum anderen ist der Aufwand des
Feuervergoldens sehr hoch.
Verdienstkreuz am Bande der Firma C.E. Juncker in
Berlin. Sehr frühe Fertigung mit glatter Rückseite, um
1951/52.
Vorderseite des eben beschriebenen Verdienstkreuzes.
Vorderseite des Verdienstkreuzes für Arbeitsjubilare.
Deutlich ist die hohe Fertigungsqualität zu erkennen. Die
Emaille auf den Kreuzarmen ist bündig mit der Kante
geschliffen.
Rückseite des eben beschriebenen Verdienstkreuzes.
Deutlich ist hier die feine Körnung zu erkennen.
Verdienstkreuz erster Klasse
Die
Herstellung entspricht weitestgehend dem des
Verdienstkreuzes am Bande, nur sind hier die Rückseiten
glatt und mit einem Nadelsystem versehren. Im laufe der
Zeit hat sich, außer der Qualität, nichts
geändert.
Vorderseite des Verdienstkreuzes erster Klasse von der
Firma C.E. Juncker in Berlin. Gerade Form.
Rückseite des Verdienstordens erster Klasse von der
Firma C.E. Juncker in Berlin. Gerade Form.
Verdienstkreuz erster Klasse von der Firma C.E. Junker
in Berlin in gewölbter Form.
Großes Verdienstkreuz und Großkreuz
Die
Herstellung entspricht dem des Verdienstkreuzes am Bande,
mit dem Unterschied, das sie beidseitig emailliert sind. In
Früheren Jahren wurden die Kreuze ebenbündig mit der
Kreuzarmkante geschliffen und poliert.
Großes Verdienstkreuz mit Stern von der Firma
Steinhauer & Lück als Set.
Großes Verdienstkreuz für Herren von der Firma
Steinhauer & Lück im Detail.
Herstellung der Sterne
Die
Sterne befinden sich aus 925 Sterlingssilber. Nach dem
Ausstanzen der Sternkörper, wird diese von Hand
nachgearbeitet. Die Herstellungsfolge ist bei allen Sternen
gleich. Im Zentrum des Sternkörpers ist ein 6,2mm im
Durchmesser großes Loch gebohrt. Die Sternauflage ist
ebenfalls durchbohrt, um durch einen 6mm starken Steg das
Medaillon mit der runden Platte zu verbinden. Die
Verbindung der Teile erfolgt durch eine spezielle
Verklebung. Bei der Herstellung kommt es hin und wieder
vor, dass die Punzierung nicht durchgeführt wird. Bei dem
Stern des Großen Verdienstkreuzes der ersten Form, war die
Auflage nicht wie bei den anderen Sternen durch eine
gewölbten Platte im Zentrum der Rückseite fixiert, sondern
durch zwei Hohlnieten gehalten. Es existieren auch von
einem anderen Hersteller Sterne mit Hohlnieten. Alle
anderen Sterne sind von der Firma Steinhauer & Lück im
Zentrum mit einer gewölbten Platte fixiert. Bei den Sternen
sind der Sternkörper, die Sternauflage, das Medaillon, die
Gegenplatte und die Nadel aus Silber, bei Sternen mit einer
dünnen Nadel, ist diese aus unedlem Metall.
Stern zur Sonderstufe des Großkreuzes von der Firma
Steinhauer & Lück im Detail.
Stern zum Großen Verdienstkreuz mit Stern und
Schulterband von der Firma Steinhauer & Lück im Detail.
Vergleichen Sie diesen Stern mit dem weiter unten
aufgeführten Musterstern der Firma Deschler und Sohn.
Die Miniaturen
Bei den
Miniaturen wurde ebenfalls auf hohe Qualität gesetzt. Die
Miniaturen waren früher ebenfalls emailliert, geschliffen
und poliert. Der Bundesadler wurde separat aufgesetzt und
hergestellt, heute werden sie lackiert und in einem Stück
gefertigt.
Miniaturen.
Links emailliert und geschliffen rechts
lackiert.
Der Lorbeerkranz
Der
Lorbeerkranz für das Großkreuz in besonderer Ausführung ist
als ganzer Kreis gefertigt, anschließend zersägt und in die
Kreuzarme eingesetzt worden. Der Kranz ist einseitig
geprägt, so dass zwei Kreise zur Verwendung kamen (Vorder-
und Rückseite). Insgesamt besteht der Lorbeerkranz aus acht
Teilen. Der Kranz für den Stern, besteht aus vier Teilen.
Der Lorbeerkranz ist von dem Juwelier Niklas in Lüdenscheid
in die Kreuzarmwinkel eingearbeitet worden.
Stern zum Großkreuz in besonderer Ausführung im Detail.
Deutlich sind die einzelnen Teile des Lorbeerkranzes zu
erkennen.
Im Gegensatz zu früheren
Fertigungszeiten, wurde die Emaille nicht mehr in mehreren
Schichten aufgetragen und gebrannt, sondern als
Emaillefarbe einmalig Auftragen und eingebrannt (bis
September 2001). Seit September 2001 wird wieder teilweise
in der alten Art emailliert. Die Emaille wird wieder nach
dem einbrennen geschliffen. Sie hat jetzt auch ein
dunkleres Rot. Vor September 2001 wurde die Emaille mit
einem sehr zähen Lack bestrichen, um einen hohen Glanzgrad
zu erreichen. Dieser Schutzlack fällt jetzt weg. Zu allen
Emaillearbeiten ist fest zu stellen, dass sie sich im Laufe
der Jahre verändert haben. Dies hängt damit zusammen, dass
die Herstellungskosten gering gehalten werden mussten.
Dadurch entstanden sehr viele verschiedene
Oberflächen.
Rohling eines Sterns zum Großen Verdienstkreuz mit
Stern der ersten Form. Vermutlich von der Firma Deschler
& Sohn in München im Rahmen einer Ausschreibung.
Rohling eines Verdienstkreuzes erster Klasse.
Vermutlich ebenfalls von der Firma Deschler & Sohn in
München.
Musterstern zum Großen Verdienstkreuz mit Stern und
Schulterband der Firma Deschler & Sohn. Die
Strahlenbündel sind viel feiner als die des Sterns der zur
Verleihung kam. Dieses Muster ist in dem Buch Orden und
Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland von Hans Ulrich
Krantz auf Seite 36 unten links abgebildet. Dieser Stern
ist im Rahmen einer Ausschreibung des Bundespräsidialamtes
hergestellt worden und wurde so nie verliehen.
Rückseite
des eben beschriebenen Mustersterns der Firma Deschler
& Sohn.
Muster zum Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband
aus dem Buch Orden und Ehrenzeichen der Bundesrepublik
Deutschland von Hans Ulrich Krantz.
Hier
noch mal einige Beispiele von hohen Fertigungsqualitäten zu
Beginn der Produktionszeiten. Von oben nach unten, von
links nach rechts: Verdienstkreuz am Bande, Verdienstkreuz
erster Klasse, Stern zum Großen Verdienstkreuz mit Stern
und Schulterband.